Bozen - Die Süd-Tiroler-Freiheit um den Landtagsabgeordneten Sven Knoll geht scharf mit der Coronapolitik aus Bozen und Rom ins Gericht: „Zu einem weiteren Lockdown wird es nicht kommen; eine Impfpflicht wird es nicht geben; für Geimpfte ist die Pandemie vorbei.“ Groß waren die Versprechungen der Regierungspolitiker, doch gehalten wurde gar nichts ― Schuld daran ist nun natürlich nur die Bevölkerung. Anstatt auf einer Pressekonferenz einen erneuten Lockdown zu verkünden, müsste eine Regierung, die so ein Chaos zu verantworten hat, eigentlich das eigene Scheitern eingestehen und mit sofortiger Wirkung zurücktreten. Man kann nicht von der Bevölkerung Verantwortungsbewusstsein einfordern, sich als Regierung aber selbst aus der Verantwortung stehlen.
Die aktuellen Entwicklungen in Österreich sind leider die Blaupause für das, was auch Süd-Tirol und anderen Ländern in Europa bevorsteht. Anstatt rechtzeitig mit Vernunft und Umsicht zu agieren, sperrt die Politik die Bürger lieber ein und verordnet Corona-Regeln sowie eine Impfpflicht, die in dieser Form nicht umsetzbar sind.
Dreimal jährlich impfen?
Wenn man von einer Impfpflicht spricht, muss man sich auch vor Augen führen, was eine solche Impfpflicht bedeutet. Alle Experten sind sich einig, dass die Corona-Impfung nach wenigen Monaten ihre Schutzwirkung verliert und daher erneuert werden muss ― wahrscheinlich schon nach 4 Monaten. Das hieße, dass zukünftig dreimal jährlich die gesamte Bevölkerung geimpft werden muss, denn auch mit einer Dritt- und Viertimpfung wird es wahrscheinlich nicht getan sein. So etwas ist aber weder machbar noch zumutbar und wird von der Bevölkerung langfristig auch nicht mitgetragen werden.
Corona-Regeln müssen Sinn ergeben
Von der Bevölkerung eine Reduzierung der Kontakte verlangen, gleichzeitig aber einen Weihnachtsmarkt abzuhalten, zu dem täglich tausende Menschen in Bussen herangeführt werden, macht ebensowenig Sinn, wie eine Maskenpflicht im Freien, während man im geschlossenen Raum eines Gasthauses ohne Maske mit fremden Personen an einem Tisch sitzen kann.
Im dritten Pandemie-Winter müsste die Politik langsam einsehen, dass es nicht einen einzigen Königsweg im Kampf gegen Corona gibt, sondern nur eine Kombination von Maßnahmen, bestehend aus Eigenverantwortung, niederschwelligen Impfangeboten, kostenlosen PCR-Tests, Risikoreduzierung in geschlossenen Räumen sowie einem gut aufgestellten Gesundheitssystem.