Bozen – Große Zustimmung gab es vergangene Woche im Südtiroler Landtag für die Errichtung eines lokalen Weiterbildungsfonds. Der Beschlussantrag war von Erstunterzeichnerin Magdalena Amhof und ihren SVP-Landtagskollegen Gert Lanz, Franz Locher, Helmuth Renzler und Helmut Tauber eingebracht worden. „Vielleicht können Südtirols Betriebe schon bald aus einem territorialen Bildungsfonds schöpfen und die Mittel zur Fortbildung, Qualifizierung und Umschulung ihrer Mitarbeiter nutzen“, hofft Amhof.
Ganz im Sinne einer aktiven Arbeitsmarktpolitik wird sich die Südtiroler Landesregierung darum bemühen, die Einrichtung eines eigenen Weiterbildungsfonds für Südtirol voranzutreiben, in welchem die bereits jährlich getätigten Abgaben für die Weiterbildungsmaßnahmen der ArbeitnehmerInnen kanalisiert werden könnten. „So würden die Mittel im Lande bleiben, die momentan noch als Teil der unternehmerischen Pflichtabgaben in die staatlichen Fonds wie ‚Fondimpresa‘ oder ‚Fondo For.te‘ fließen“, erklärt Amhof. Sie verweist darauf, dass von den zehn Mio. Euro, die jährlich abgeliefert werden müssen, derzeit schätzungsweise sieben Mio. Euro in den Fonds verbleiben, denn „nur wenige Südtiroler Betriebe schöpfen aus diesem Weiterbildungstopf. Das Geld könnte gerade jetzt sehr gut für Weiterbildung, Entwicklung oder Umschulung der MitarbeiterInnen genutzt werden“, so die Landtagsabgeordnete. Der Landesfonds wäre als Alternative gedacht, der Arbeitgeber entscheide dann, wo er einzahle.
Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer erinnert an ein Treffen mit den Verbänden der Sozialpartner, bei welchem man sich klar für die Errichtung eines sektorenübergreifenden interprofessionellen Weiterbildungsfonds auf lokaler Ebene ausgesprochen habe. Die Landesregierung habe das Anliegen aufgegriffen und Ende 2020 die Landesabteilung für Arbeit beauftragt, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag auszuarbeiten, der vor kurzem in Form eines Abänderungsantrages im italienischen Parlament deponiert wurde und jetzt von den Südtiroler ParlamentarierInnen mit Aufmerksamkeit verfolgt werde.
„Alle Strategien, Maßnahmen und Instrumente, die zur Intensivierung der arbeitsmarktbezogenen Weiterbildungstätigkeit beitragen, sind zu befürworten. Davon profitieren sowohl die Betriebe als auch die ArbeitnehmerInnen. Ein lokaler branchenübergreifender interprofessioneller Bildungsfonds ist somit als sozialpartnerschaftlich gesteuertes Instrument zu verstehen, welches ganz wesentlich zur Umsetzung einer aktiven Arbeitsmarktpolitik beitragen kann“, betont Magdalena Amhof (Jahrgang 1977), SVP-ArbeitnehmerInnen-Chefin und Landtagsabgeordnete.