Duisburg liegt im Herzen der Region Rhein/Ruhr (Quelle: Meraner Morgen)
Duisburg liegt im Herzen der Region Rhein/Ruhr (Quelle: Meraner Morgen)


Duisburg – Duisburg liegt im Herzen des deutschen Industriegebiets an Rhein und Ruhr. Viele Urlauber aus dieser Region kommen jedes Jahr nach Südtirol. Eine bedeutende Unternehmerfamilie im Raum Duisburg ist die Familie Conle.

Duisburger GEBAG mit einem Bestand von über 12.400 Wohnungen

Heute verwaltet die Duisburger GEBAG mit mehr als 190 Mitarbeitern einen Bestand von über 12.400 Wohnungen, gut 170 Gewerbeimmobilien und mehr als 3.400 Garagen und Stellplätzen. 1872 wurde sie als Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft AG gegründet und zählt heute zu den ältesten Wohnungsbaugesellschaften Deutschlands. Mit ihrem Portfolio an Bestandsimmobilien bietet die GEBAG derzeit mehr als 35.000 Duisburgern bezahlbaren Wohnraum in guter Qualität. Seit dem Jahr 2017 betätigt sich die kommunale Wohnungsbaugesellschaft auch als Stadt- und Flächenentwickler und ist die treibende Kraft hinter 6-Seen-Wedau als größtem Stadtentwicklungsprojekt Nordrhein-Westfalens. Auch andere Flächenentwicklungsprojekte wie der Alte Angerbach im Duisburger Süden oder das Gelände Am Alten Güterbahnhof stemmt die GEBAG. 

Immobilieninvestments vom Ruhrgebiet bis London

Untrennbar mit der 150-jährigen Geschichte des kommunalen Wohnungsunternehmens ist der Name der Bauunternehmer-Dynastie Conle verbunden, die von Heinrich August („Heinz“) Conle begründet wurde. In den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts baute der begnadete Architekt im Ruhrgebiet Tausende Wohnungen und räumte für seine Entwürfe von Wohnsiedlungen, Krankenhäusern, Rathäusern, Schulen, Pflegeheimen und Verwaltungsgebäuden zahlreiche Wettbewerbspreise ab. Der Tischlersohn war zunächst Mitarbeiter im Planungsamt der Stadt Duisburg, wo er sich mit dem örtlichen Grundstücks- und Immobilienmarkt vertraut machte. Mit seinem Bruder Kurt gründete der spätere SPD-Stadtrat 1949 ein Architektenbüro und wurde als Hausarchitekt der stadteigenen Gemeinnützigen Baugesellschaft AG engagiert. Laut einem „Spiegel“-Artikel aus dem Jahr 1961 sorgte der städtische Wohnungsbau-Dezernent, der SPD-Beigeordnete Wilhelm Tenhagen, seinerzeit für die Berufung Heinz Conles als Chefarchitekt der GEBAG. Auch seiner hochproduktiven Bautätigkeit verdankt die heutige GEBAG ihren Bestand von mehr als 12.000 Wohnungen sowie ihren Status als größtes Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg. 

Heinz Conles Sohn Henning trat in die großen Fußstapfen des Vaters und baute das Immobiliengeschäft der Familie zielstrebig aus. Kurz vor der Jahrtausendwende soll er allein in der teuren Elb-Metropole Hamburg rund 2.500 Altbauwohnungen besessen haben. Vorwürfe, seinen Wohnungsbestand mitunter verkommen zu lassen, wies der Bauunternehmer und Immobilieninvestor stets zurück. Henning Conles Geschäftsprinzip war es immer, nicht als „Baulöwe“ oder „Immobilien-Tycoon“ das grelle Licht der Öffentlichkeit zu suchen, sondern effizient und erfolgreich im Stillen zu arbeiten. 

Wegen seiner Vorliebe für Diskretion war es ihm vermutlich nicht so recht, dass die „Süddeutsche Zeitung“ im Jahr 2014 seine Londoner Immobilieninvestments zum großen Thema machte. Unter der Überschrift „Londoner Luxus statt Duisburger Sozialbau“ war in der Münchner Tageszeitung zu lesen: „Es ist einer der exklusivsten Orte, um in London eine Party zu schmeißen. Ein 6.000 Quadratmeter großer Dachgarten im Herzen des Reichen-Stadtteils Kensington, mit einem künstlichen Bach, echten Bäumen und echten Flamingos. Ein schickes Restaurant und ein Privat-Klub gehören auch zu diesen Kensington Roof Gardens. Unter anderem lädt dort der Frauen-Tennisverband WTA jeden Sommer zur Wimbledon-Sause. Kurz vor Turnierstart stöckeln da die Sportlerinnen über den roten Teppich, bevor sie sich in den Tagen danach Bälle um die Ohren schlagen.“ Weiter hieß es mit unfreundlichem Unterton: „Der Dachgarten und der Art-déco-Büroblock, der ihn beherbergt, gehören jedoch einem Mann, der mit Glamour und roten Teppichen nicht viel am Hut hat. Einem Mann aus dem nicht ganz so mondänen Duisburg, dessen Vater und Onkel mit sozialem Wohnungsbau dort und in Mülheim ein Vermögen machten.“

Was in dem Beitrag so wortreich beschrieben wurde, war der schlichte Umstand, dass Henning Conle samt Familie über die Liechtensteiner Gesellschaft Sirosa verschiedene Immobilien in London erworben hat. Auf Medienanfrage teilte eine von Conles deutschen Tochterfirmen mit, die Gruppe habe insgesamt sieben Gewerbeimmobilien in der britischen Hauptstadt gekauft. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge stammt diese Auskunft von der in Duisburg beheimateten Westfalia Immobilienverwaltung.

Mit seiner Frau Dorit hat Henning Conle die gemeinsamen Kinder Henning jun. und Johanna, die offenbar beide an den Immobilieninvestitionen in London beteiligt sind. Darüber berichtete zumindest das führende Schweizer Wirtschaftsmagazin „Bilanz“. Im Dezember 2017 meldete die Online-Redaktion des Magazins: „Als ortskundige Beobachter des heißen Immobilienmarktes in London werden die Analysten der ‚Sunday Times‘ den Großgrundbesitz des Zürcher Immobilien-Tycoons Henning Conle (73) tagesaktuell bewerten können. Jedenfalls stufte die Sonntagszeitung das Vermögen der Familie mit Gattin Dorit (66), Sohn Henning (37) und Tochter Johanna Conle (34) jüngst um 232 Millionen Pfund hoch und hievte den extrem öffentlichkeitsscheuen Zürcher Bürger in die Riege der Pfund-Milliardäre. Zwar reicht das Reich der von Dorit Conle dirigierten Immobilienfirma Miwo nicht an die von Vater und Tochter verwaltete Habe an der Themse mit so spektakulären Bauten wie dem Art-déco-Denkmal Shell Mex House heran – Villen an der Zürcher Goldküste und rund 2.500 Mietobjekte in der Schweiz spülen aber sicher auch ein paar Franken in die Haushaltskasse.“

Weniger spektakulär, sondern ganz bodenständig und heimatverbunden ist die Gesellschaftertätigkeit von Johanna und Henning Conle jun. für die in Duisburg ansässige Conle Property Group. Ziel der Unternehmensgruppe ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Dabei könne man sich auf einen großen Erfahrungsschatz und innovative Konzepte stützen, die den Wohnungsdruck wirksam linderten, heißt es. Derzeit entstünden in Bayern Projekte für die Schaffung von Tausenden bezahlbaren Wohnungen. Die Conle Property Group konkretisierte auf Nachfrage: „Insbesondere in Bayern werden in den nächsten Jahren diverse Wohnbauprojekte umgesetzt, die den sozialen Belangen gerecht werden und konsequent bezahlbare Mietwohnungen zum Beispiel für Erzieher/innen, Pfleger/innen, Verkäufer/innen oder Feuerwehrleute schaffen.“ Wohnbauprojekte im heutigen Deutschland seien im Wesentlichen Bauträgermodelle, die aufgrund der happigen Verkaufspreise für hohe Mieten sorgten und deshalb für viele Menschen nicht mehr erschwinglich seien. „Diesem Modell gilt es entgegenzuwirken und Alternativen zu entwickeln – eine Aufgabe, die sich die Conle Property Group zu eigen gemacht hat.“

Gerüchteweise soll Henning Conle jun. sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft legen und in der Conle Property Group klare Öko-Maßstäbe festgelegt haben. Dazu gehört die Verwendung ökologisch nachhaltiger Bauprodukte, die Berücksichtigung höchster energetischer Anforderungen bei Neubauprojekten, die Anlage biodiversitätsreicher Gartenanlagen und ein sehr behutsamer Umgang mit der Flächenversiegelung.

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