Die neue C-Klasse von Mercedes-Benz (Quelle: Mercedes-Benz)
Die neue C-Klasse von Mercedes-Benz (Quelle: Mercedes-Benz)
Frankfurt am Main - Die letzte IAA in Frankfurt im Jahr 2019 war ein Politikum: Als nicht zeitgemäß wurde das Fest für das Auto empfunden, linke Klimaaktivisten bedrängten Besucher und beklebten parkende SUVs in der Stadt. In Anbetracht von grünen Höhenflügen könnte man also meinen, das Auto sei außer Mode und geradezu anstößig geworden.

Doch abseits gesellschaftlicher Randgruppen erfreut sich das Automobil auch durch die Corona-Krise weiterhin größter Beliebtheit. Der Autofahrerclub „Mobil in Deutschland e.V.“ um den CSU-Kommunalpolitiker Dr. Michael Haberland verweist diesbezüglich auf eine Studie des Capgemini Research Institutes, das über 11.000 Verbraucher aus 11 Ländern befragt hat. Eine erste Befragung fand im April 2020 zu Beginn der Corona-Krise statt. Im Oktober und November 2020 wurden die Fragen erneut gestellt..

 

Trendumkehr: Junge Deutsche werden wieder zu Autofans

 

Demnach ist der Anteil der Verbraucher, die das eigene Auto zur sicheren Fortbewegung bevorzugen, von 57 Prozent auf beeindruckende 87 Prozent gestiegen. Deutlich gestiegen ist auch der Anteil derjenigen, die in den nächsten 12 Monaten einen Neuwagen kaufen möchten: In Deutschland von 25 Prozent im April auf nun 39 Prozent. Besonders interessant: Der Trend zum Auto wird ausgerechnet von der jüngsten Altersgruppe angeführt, die bislang eher offen für öffentliche Verkehrsmittel war und in der – so prophezeiten es Zukunftsforscher und begeisterte Soziologen – das Auto als erstrebenswertes Statussymbol ausgedient hätte. Unter den 18- bis 35-Jährigen in Deutschland planen sage und schreibe 59 Prozent einen Autokauf. Viele denken dabei an Auto-Abos, wie sie Anbieter wie „cluno“, „like2drive“ oder „Sixt“ anbieten oder zumindest an Leasing. 62 Prozent der Altersgruppe hat in Deutschland an solchen Modellen Interesse.

 

Drei von vier Deutschen ziehen das Auto den öffentlichen Verkehrsmitteln vor

 

Drei von vier Deutschen bekennen nun, dass sie ihr eigenes Auto den öffentlichen Verkehrsmitteln vorziehen. Und in etwa genauso viele bekennen auch in Hinblick auf das Ende der Pandemie, dass sie es schätzen gelernt haben, jederzeit über ein eigenes Fahrzeug verfügen zu können. Eine Renaissance für „Freie Fahrt für freie Bürger“ also. Und auch das Autohaus hat eine Zukunft: Trotz Corona und Digitalisierung wollen weiterhin 80 Prozent der Deutschen vor dem Kaufabschluss von einem Verkäufer in Verkaufsräumlichkeiten beraten werden. In Zeiten der Veränderung vielleicht ein schönes Signal dafür, dass Bewährtes manchmal auch einfach bleibt wie es ist.

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