Ein Jahr neigt sich dem Ende zu, das den meisten von uns zu lange gedauert hat.
Es war ein Jahr, welches fest im Griff der Corona-Pandemie und den staatlichen Maßnahmen erstarrt und gelähmt war. Die Boutique um die Ecke musste schließen, das Lieblingsrestaurant hat für immer dicht gemacht und viele wurde entlassen, weil das Unternehmen, für das man sein halbes Leben gearbeitet hat und dessen Belegschaft zur Familie wurde, insolvent ging und die letzte Corona-Welle nicht mehr überlebt hat.
Hinter jedem geschlossenen Laden, Restaurant und Unternehmen stehen aber unzählige Familien, deren Existenzgrundlage weggerissen wurde. Der Schmerz und die Angst, die Weihnachtsgeschenke für die eigenen Kinder nicht bezahlen zu können, ist vielen Politikern wohl fremd. Das sicher auch vielen Politikern der SPD und der Linkspartei, die sich doch über jede Diätenerhöhung freuen, aber öffentlich auf Umverteilung pochen und den „demokratischen Sozialismus“ herbeisehnen.
2020 war ein neuer Tiefpunkt der ehemals stolzen Volkspartei SPD.
Während die Arbeiterschicht sich eine neue politische Heimat suchen muss, konzentriert sich die SPD weiter auf linke Identitätspolitik und macht sich ihre eigene Existenzberechtigung zunichte.
In der Corona-Krise kam der Hype um radikale Fridays-for-Future und Greta-Thunberg zum Erliegen und die Medien stürzten sich auf das neue Corona-Virus. Auch die Grünen mit Annalena Baerbock und Poster-„boy“ Habeck wurden vom Thron der häufigsten Gäste in den Talkshows, gedrängt. Der aufmerksamkeitsgeile Corona-„Experte“ Karl Lauterbach bestieg den Thron und darf sich 2020 über den Titel des Talkshow-Königs freuen.
Die AfD jammert wieder mal über zu wenige Einladungen in Fernsehtalkshow. Möglicherweise liegt das an deren Politik, vielleicht aber auch an den bis Herbst 2020 bei der Bundestagsfraktion angestellten und in journalistischen Kreisen als „Lügen-Lüth“ verachteten Pressesprecher, der sich erst als Faschist outete, Vernichtungsfantasien von sich gab und dann das geheime AfD-Parteiprogramm verriet „Wir müssen dafür sorgen, dass es Deutschland schlecht geht“. Im Frühjahr 2021 dürfen wir auf die Verfassungsschutzbeobachtung der AfD gespannt sein.
Die FDP hat sich dieses Jahr selber ins Bein geschossen, indem sie den demokratisch gewählten Ex-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich fallen gelassen und ihre Generalsekretärin Linda Teuteberg von ihrem Posten entfernt hat. Zwischen Christian Lindner und Linda Teuteberg hat es wohl schon lange gekriselt. Ein eingespieltes Team waren sie nie. Die jungen Liberalen haben ihrer Mutter(partei), anscheinend derzeit so lieb, dass sie Inzest zwischen Familienmitgliedern legalisieren wollen. Die schwedischen Jungliberalen legen noch eine Schippe drauf und wollen Sex mit Leichen legalisieren. Sex mit einem toten Körper? Wenn das die Vorstellung von westlichem Liberalismus ist und die Mutterpartei eine der Forderungen annimmt, dann verdient die FDP auch hierzulande an der 5%-Marke zu scheitern.
Der Kampf um den CDU-Parteivorsitz spitzt sich zu. Nachdem die Regierungspartei CDU nicht wie andere Parteien in der Lage war, einen digitalen Parteitag stattfinden zu lassen um den neuen Parteivorsitz zu wählen, wurde die Wahl auf Januar 2021 gelegt. Mit Digitalisierung hat die CDU es nicht so. Laschet, Röttgen und Merz sind alle politikerfahrene Kandidaten, wobei die Basis Merz für den besten CDU-Vorsitzenden hält. Viele Unionler wollen ein Ende der Merkel-Ära, was mit Laschet und Röttgen nicht sehr wahrscheinlich erscheint.
Zuletzt sorgte die CDU Sachsen-Anhalt für Furore, indem sie die Erhöhung des Runfunkbeitrags stoppte. Lange wurde dem Treiben des öffentlich-rechtliche Rundfunks als Propagandamaschine der Grünen nichts entgegengesetzt und die Diffamierung eigener Beitragszahler hingenommen (WDR-Lied „Oma ist ´ne alte Umweltsau“). Endlich hat der Rundfunk einen Riegel vorgeschoben bekommen. ARD, ZDF und Co, wollen sich das natürlich nicht gefallen lassen, und ziehen mit vom Beitragszahler finanzierten Anwälten vor das Bundesverfassungsgericht, um das Recht auf mehr Geld vom Beitragszahler einzuklagen. Diese Logik ist zum Totlachen.
Außenpolitisch war 2020 ein wichtiges Jahr für die weiteren Entwicklungen in den transatlantischen Beziehungen. In den USA wurde ein neuer Präsident gewählt. Joe Biden und Donald Trump lieferten sich ein Kopf an Kopf rennen. Mittlerweile ist klar: Joe Biden wird der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Auf Grund seines hohen Alters nehmen viele an, dass er wohl nach einer gewissen Zeit das Zepter an die Vizepräsidentin Kamala Harris weitergeben wird. Auf jeden Fall können wir unter der Biden-Administration mit einem freundlicheren Ton aus Washington rechnen. Durch den wachsenden Einfluss Chinas wird die USA aber auch in Zukunft mehr und mehr den Fokus weg von Europa, hin zu Asien richten.
Was wir Trumps Präsidentschaft auf jeden Fall zu verdanken haben, ist das historische Friedensabkommen zwischen Israel und Ländern des Nahen Ostens. Damit hat er sich den Friedensnobelpreis eigentlich mehr verdient, als sein Vorgänger Barack Obama.
Trotz Corona und Lockdown, war 2020 nicht langweilig. 2021 wird nicht weniger ereignisreich: Biden wird im Januar in sein neues Amt als US-Präsident eingeführt, in Deutschland wird fleißig gegen Corona geimpft, die CDU darf sich auf einen neuen Parteivorsitzenden freuen, der Bundeswahlkampf läuft an und Merkel wird als Bundeskanzlerin abgelöst. Nicht nur Corona und Lockdown tragen wir ins neue Jahr, sondern auch die scheinbar grenzenlose Infantilisierung der Gesellschaft schreitet voran.
2021 wird lustig. Oder auch nicht.