Bozen - Politik werde vor allem von „Älteren“ gemacht und das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen stimme nicht mehr. Solche oder so ähnliche Vorwürfe werden von Jugendorganisationen bereits seit Jahren vorgebracht.
Diesem Missstand möchte der Südtiroler Landtag nun entgegenwirken. Er hat heute mit großer Mehrheit einem Begehrensantrag an die italienische Regierung zugestimmt, der eine Senkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre fordert.
Der Begehrensantrag war von Helmut Tauber als Erstunterzeichner eingebracht worden. Weiteren sechs Kollegen der SVP-Fraktion hatten den Antrag mitunterzeichnet. Dementsprechend klar fiel auch das Votum aus.
Ersteinbringer SVP-Landtagsabgeordneter Helmut Tauber (Jahrgang 1969) zeigt sich sehr erfreut: „Angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft sind Maßnahmen dringend notwendig. Es liegt nun an der italienischen Regierung das aktive Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, um auch den Jugendlichen eine Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu gewähren. Der Landtag hat sich klar dafür ausgesprochen.“
In einem zweiten Punkt fordert der Antrag die italienische Regierung zusätzlich dazu auf, die politische Bildung verstärkt zu fördern. „Politische Bildung und die Kenntnis über das Funktionieren von demokratischen Systemen und Prozessen ist in einer Demokratie die Voraussetzung für mündige Bürger. Hier gibt es in Italien, aber auch in Südtirol noch viel zu tun. Dieser Begehrensantrag ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, zeigt sich Tauber überzeugt.