Noch Zukunftsmusik, aber Red Eagle Suisse möchte mit der Konzeption einer aeronautischen Drohne beginnen, die sowohl flug- als auch tauchfähig wäre, erklärt Ulrich T. Grabowski, Geschäftsführer der RES (Quelle: Red Eagle Suisse)
Noch Zukunftsmusik, aber Red Eagle Suisse möchte mit der Konzeption einer aeronautischen Drohne beginnen, die sowohl flug- als auch tauchfähig wäre, erklärt Ulrich T. Grabowski, Geschäftsführer der RES (Quelle: Red Eagle Suisse)
Aachen - Die Russische Föderation hat mit dem Bau einer ersten Küstenbasis für ihre neue Unterwasserdrohne POSEIDON für die nördliche Flotte der Marine begonnen. Auch die russische Pazifikflotte soll gleich zwei Exemplare dieser besonderen Drohne bekommen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau soll die erste Basis für die Nordflotte bereits im Juni 2022 fertiggestellt werden. So könnten die POSEIDON-Drohnen dort ab Sommer 2022 stationiert werden. Auch das 184 Meter lange Atom-U-Boot BELGOROD soll wohl mit dem neuartigen Waffensystem ausgestattet werden.

Beim System POSEIDON handelt es sich um eine neuartige Unterwasserdrohne, die mit einem bleigekühlten Kernreaktor als Hauptmotor Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen und über eine Reichweite von bis zu 10.000 Kilometer verfügen soll. Die Drohne ist mit einem Atomsprengkopf ausgestattet, der unmittelbar vor der Küste eines potenziellen Ziels ausgelöst werden kann und eine gewaltige Flutwelle zur Folge haben soll. Die Drohne ist zwischen 20 und 24 Meter lang und hat einen Durchmesser von 1,6 bis 2 Meter.

In der Schweiz und in Aachen proben und entwickeln Forscher bald an Alternativen im kleineren Format. Hierbei gehe es nicht um militärisch einsetzbares schweres Gerät, sondern um aeronautische Drohnen zum Schutz von Industrieanlagen, erklärt Ulrich T. Grabowski, Geschäftsführer der im schweizerischen Kanton Sankt Gallen ansässigen Red Eagle Suisse. „Auch wir mussten erkennen, dass unsere Kunden wohl nicht nur aus der Luft überwacht und beschützt werden wollen“, sagt Grabowski. Gerade die Beispiele von Ölplattformen auf offener See oder großer Verladehäfen zeigen, dass es zum Schutz solcher Industrieanlagen wohl entweder konzertierter Einheiten des Luftraums- und Unterwasserschutzes bedarf, oder eben den einer smarten Drohne, die sowohl flug- als auch tauchfähig wäre. „Noch ist das Zukunftsmusik“, erklärt Ulrich T. Grabowski. „Es gibt erhebliche Probleme mit der Materialbelastung und Flugtauglichkeit, möchte man solch einen Drohnenzwitter konzipieren. Aber wir sind fest davon überzeugt, dass das die Zukunft ist.“ Auch die wirtschaftlichen Aspekte einer Drohne, die sowohl fliegen als tauchen könne, sei nicht zu bestreiten. In einer noch zivileren Variante könnte eine solche aeronautische Drohne auch den Bedürfnissen für Ozeantanker oder große Yachten einer besonders vermögenden Kundschaft spezifiziert werden. Ulrich T. Grabowski plant noch im Frühjahr 2021 mit dem Beginn des Projekts TRITON für die Red Eagle Suisse.

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